Wie Düfte und Aromen uns beeinflussen, bereichern und erstaunen können.

Ätherische Öle werden seit Jahrhunderten verwendet, um körperliches, emotionales und seelisches Wohlbefinden zu fördern. Schon die alten Ägypter und Griechen wussten wohl um die geistige und physische Wirkung von Düften sowie Aromen und nutzten sie zu medizinischen oder auch rituellen Zwecken. Doch wie kommt das? Wie kann etwas so flüchtiges wie der leichte Duft einer Rose auf unsere Gedanken wirken, unser Gemüt beruhigen, unsere Stimmung heben und uns so Wohlbefinden schenken?

„Der Duft ist der Bruder des Atems“

–Yves Saint Laurent

Wir von Lebens Geist sind in die Welt der Düfte eingetaucht – buchstäblich und metaphorisch. Wir kennen die Magie und die erstaunlichen Wirkungen der Aromen sowohl aus persönlichen als auch aus unseren professionellen Erfahrungen in den Bereichen Aroma- & Massagetherapie, Yoga und Meditation. Da war der Schritt, qualitativ sehr hochwertige Öle für jedermann zugängig zu machen, nur allzu naheliegend. Doch wir wollen, noch mehr tun: Wir wollen, Dich mit in diese Welt nehmen. Daher starten wir einen Blog, der Dich nicht nur über unser Sortiment aufklären soll, sondern sich auch ganz unterschiedlichen spannende Themen rund um ätherische Öle, ihre Geschichte, ihre Geheimnisse und ihre außergewöhnlichen Wirkungen widmen wird.

Ganz in diesem Sinne, möchten wir mit einem Beitrag zu ätherischen Ölen allgemein starten. Hier findest Du interessante Fakten und Antworten auf Fragen dazu, was ätherische Öle sind, wie man sie einsetzen kann und wie sie unser alltägliches Leben beeinflussen können.

 

Was sind ätherische Öle und wie unterscheiden sie sich von künstlichen Duftstoffen?

Ätherische Öle sind natürliche Produkte auf pflanzlicher Basis, die seit Jahrhunderten als eine Form der ganzheitlichen Therapie verwendet werden. Man gewinnt sie aus Blüten, Wurzeln, Blättern, Harzen, Rinden und anderen Pflanzenteilen durch Wasserdampfdestillation, Kaltpressung, Kohlendioxid-Extraktion und bei besonders empfindlichen Pflanzenteilen unter Einsatz eines chemischen Lösungsmittels. Während bei der Wasserdampfdestillation sehr hohe Temperaturen entstehen und besonders flüchtige Duftbestandteile leicht entweichen können, ist die Kaltpressung ein deutlich schonenderes Verfahren, das Öle mit einer höheren Qualität ermöglicht. Öle, die mit Hilfe eines chemischen Lösungsmittels gewonnen werden, nennt man in der Fachsprache Absolutes. Sie werden oft als bedenklich eingestuft, da bei diesem Verfahren Rückstände des Lösungsmittels im Ölextrakt zurückbleiben können. Die Kohlendioxid-Extraktion ist hingegen ein neueres Verfahren, das einen Ölauszug bei sehr geringen Temperaturen und damit die Gewinnung sehr hochwertiger Öle gestattet.

So wertvoll diese flüssigen Pflanzendüfte sind, so flüchtig, sprich ätherisch, sind sie auch. Und genau das machen wir uns zum Beispiel in der Aromatherapie zunutze. Ätherische Öle verdampfen sehr schnell und verteilen sich gut in der Luft. Werden sie dabei eingeatmet oder verdünnt (zusammen mit einem Basisöl) auf die Haut aufgetragen, könne sie zahlreiche therapeutische Effekte haben. Auch können einige ätherische Öle oral eingenommen werden und direkt im Körper ihre Wirkung entfalten.

Im Vergleich zu synthetischen Duftstoffen haben ätherische Öle, sogenannte naturreine Öle,  ganz klar die Nase vorne: Synthetische Düfte werden durch chemische Verbindungen künstlich hergestellt. Eine therapeutische Wirkung entfalten sie daher nicht. Echte hochwertige ätherische Öle hingegen bestehen ausschließlich aus rein organischen Elementen wildlebender und biologisch erzeugter Pflanzen und bieten je nach der jeweils verwendeten Mischung oft eine Vielzahl von Vorteilen für die körperliche und emotionale Gesundheit. Übrigens: Naturidentische Duftstoffe werden ebenfalls künstlich hergestellt.

Nicht selten hört man Menschen über Kopfschmerzen klagen, nachdem eine Duftkerze angezündet oder ein günstiges Parfum eingeatmet wurde. Hier kann man davon ausgehen, dass es sich um künstlich hergestellte Duftstoffe handelt.

 

Wie wirken ätherische Öle?

Heute nimmt die moderne Forschung an, dass die aromatischen Verbindungen in ätherischen Ölen über die Geruchsrezeptoren in der Nase auf unser Nervensystem einwirken. Je nach Art des eingeatmeten Dufts können wir uns angeregt oder entspannt, ermutigt oder sogar deprimiert fühlen. Ein Citrus-Duft zum Beispiel kann Dich wacher machen, während schwere blumige oder holzige Noten dazu beitragen können, den Stresspegel zu senken und innere Anspannungen zu mindern.

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die eine Vielzahl von Verbindungen enthalten, darunter Terpene und andere aromatische Moleküle. Wenn sie in den Blutkreislauf gelangen, interagieren sie mit Hormonen und Neurotransmittern und können so eine Reihe von physiologischen und mentalen Reaktionen wie Entspannung, verbesserte Konzentration, Verringerung von Entzündungen und mehr hervorrufen. Viele ätherische Öle haben zudem eine antimikrobielle Wirkung. Auf die Haut aufgetragen, können sie einen entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekt haben. Die therapeutischen Vorteile variieren je nach Art des verwendeten ätherischen Öls, aber alle bieten aufgrund ihrer einzigartigen chemischen Zusammensetzung irgendeine Form der Linderung von körperlichen oder emotionalen Beschwerden.

 

Wie können ätherische Öle angewendet werden?

Ätherische Öle besitzen viele positive Eigenschaften: Sie wirken entzündungshemmend, antioxidativ, antiseptisch, antibakteriell und antiviral. Dies macht sie zu nützlichen Begleitern bei der Behandlung verschiedener Leiden wie Hautreizungen oder Atemwegserkrankungen. Darüber hinaus können sie auch bei stressbedingten Problemen wie Schlaflosigkeit oder Depressionen Abhilfe schaffen.

„Und meine ganze Seele ist Duft und Melodie“

–Charles Baudelaire

In der Aroma- und der Massagetherapie weiß man bereits seit einiger Zeit um die positive Wirkung ätherischer Öle. Durch Einzeldüfte oder verschiedene Mischungen lassen sich individuell abgestimmte Dufterlebnis kreieren, deren therapeutische Effekte zudem auf ganz spezielle Bedürfnisse abzielen können – sei es Entspannung, Schmerz-, Angst- oder Energiemanagement, eine bessere Schlafqualität, eine gesteigerte Immunität oder Konzentrationsleistung.

Nicht unbekannt ist auch, dass ätherische Öle einen breiten Einsatz in der Kosmetikindustrie, vornehmlich in der Naturkosmetik, finden. Als Zusatz von Lotionen, Cremes und anderen Pflegeprodukten dienen sie aber nicht nur der Parfümierung unserer Kosmetika. Sie enthalten auch natürliche Verbindungen, die Anti-Aging-Eigenschaften aufweisen, einen antiseptischen Schutz gegen Bakterien und Viren auf der Hautoberfläche bieten und die Durchblutung fördern.

Doch diese Schätze der Natur können weitaus mehr. Ganz neu dürfte für viele die Idee sein, dass ätherische Öle auch in der Küche eingesetzt werden können. In den letzten Jahren sind sie aufgrund ihrer einzigartigen Geschmacksprofile, ihrer gesundheitlichen Vorteile und ihrer Intensität als kulinarische Zutat immer beliebter geworden. Am häufigsten werden ätherische Öle als Aromastoffe verwendet. Sie verleihen Gerichten eine besondere Tiefe, peppen Altbekanntes auf und gewähren neue Geschmackserlebnisse. Zudem haben sie einen hohen Nährwert. Bestimmte Verbindungen, die in diesen flüchtigen Substanzen enthalten sind, sollen nämlich das Immunsystem stärken können und eine antioxidative Wirkung besitzen. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass der Verzehr ätherischer Öle auch eine positive Wirkung auf unsere Verdauung haben kann.

 

Sind ätherische Öle gefährlich?

„Oh, große Kräfte sinds, weiß man sie recht zu pflegen, / Die Pflanzen, Kräuter, Stein in ihrem Innern hegen; / Was nur auf Erden lebt, da ist auch nichts so schlecht, / Daß es der Erde nicht besondern Nutzen brächt. / Doch ist auch nichts so gut, das, diesem Ziel entwendet, / Abtrünnig seiner Art, sich nicht durch Mißbrauch schändet.“

–William Shakespeare

Wie alles im Leben erfordert auch der Umgang mit ätherischen Ölen das richtige Maß und Achtsamkeit. Sie können zwar eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten, aber es gibt auch einige Risiken, die zu beachten sind.

Ätherische Öle können bei unsachgemäßer Anwendung oder ohne angemessene Anleitung potenziell schädlich sein, da es sich um hochkonzentrierte Pflanzenextrakte handelt. Sie enthalten also Wirkstoffe, die negative Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Hautreizungen hervorrufen können.

Besondere Vorsicht gilt, wenn man ätherische Öle bei Kindern verwenden möchte. Babys und Kleinkinder sollten grundsätzlich nicht mit hochkonzentrierten Pflanzenextrakten in Berührung kommen. Doch auch bei größeren Kindern kann es ganz leicht zu Überdosierungen und allergischen Reaktionen kommen. Es sollten daher nur leichte Düfte verwenden werden, wie Rose oder Kamille – und das immer mit Bedacht.

Wer hingegen in einer homöopathischen Behandlung ist, sollte vollständig auf ätherische Öle verzichten bzw. deren Verwendung mit dem Homöopathen bzw. der Homöopathin absprechen. Da sich ihre Aufnahme merklich auf den Behandlungserfolg auswirken kann. Schwangere und stillende Mütter sollten ätherische Öle ebenfalls meiden, besonders intensive Aromen wie Fenchel, Kampfer, Rosmarin, Zimt oder Zedernholz.

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass ätherische Öle in der Regel nie unverdünnt und immer sehr sparsam angewendet werden sollten. Zum Auftragen auf der Haut werden sie Basisölen wie fraktioniertes Kokos-, Mandel- oder auch Avocado Öl beigemischt. Und natürlich sollten dann auch die verwendeten Basisöle von hoher Qualität sein.

Mit ätherischen Ölen ist also durchaus Vorsicht geboten. Doch dies gilt für so ziemlich alles im Leben. Im Übermaß kann schließlich auch Wasser giftig auf den menschlichen Körper wirken. Finden wir das richtige Maß, können ätherische Öle unser Leben auf außergewöhnliche Weise bereichern, uns ausgleichen, uns verzaubern.

Wir wünschen Dir viel Spaß auf Lebens Geist,

Janine & Emilia