Wir alle wissen, dass Öle für eine gesunde Ernährung, für den Geschmack, die Vielfalt und auch die Zubereitung unserer Nahrung unerlässlich sind. Doch wusstest Du, dass auch ätherische Öle in der Küche eingesetzt werden können? Es stimmt! Ätherische Öle sind natürliche Pflanzenauszüge und viele von ihnen werden aus Kräutern, Blüten und Früchten extrahiert, die wir essen können.

Allerdings darf man ätherische Öle in ihrer Verwendung und ihrem Zweck keinesfalls mit den vielbekannten Pflanzenölen wie Oliven-, Sonnenblumen-, Rapsöl etc. gleichsetzen. Denn ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die aromatisch sehr intensiv sein können und bei einer Überdosierung zudem gesundheitsschädigend. Zwar gilt dies ebenso für zu viel Fett, das wir auch in Form von eigentlich gesunden Speiseölen in ungesunden Mengen zu uns nehmen können. Doch ätherische Öle sind da nochmal eine Klasse für sich.

In diesem Beitrag geht es daher um den richtigen Einsatz von ätherischen Ölen in der Küche. Wir haben einige Tipps für Dich zusammengetragen, mit denen Du ätherische Öle ganz selbstbewusst und voller Experimentierfreude zum Kochen und Backen verwenden kannst. Und als kleine Inspiration findest Du anschließend auch einige unserer liebsten Rezepte mit ätherischen Ölen, bei denen Dir garantiert das Wasser im Mund zusammenläuft.

 

Was Du bei der Verwendung von ätherischen Ölen in der Küche beachten solltest

Zunächst einmal müssen wir uns vor Augen führen, dass ätherische Öle keine Pflanzenöle im eigentlichen Sinne sind, sondern nur als ‚ölartig‘ bezeichnet werden müssen. Speiseöle werden grundsätzlich aus Ölsaaten oder -früchten gepresst oder ausgeschmelzt. Ätherische Öle hingegen gewinnt man entweder durch Kaltpressung oder Wasserdampfdestillation der Blätter, Blüten, Rinden, Wurzeln oder Stängel bestimmter aromatischer Pflanzen. Das Ergebnis ist eine ölige Flüssigkeit, die im Gegensatz zu Speiseölen nicht fettend ist und rückstandslos verdampft.

Als natürliche Essenzen der verwendeten Pflanzen enthalten die schonend gewonnenen ätherischen Öle aber auch viele positive Inhaltsstoffe, die als besonders wertvoll für eine gesunde Ernährung gelten. Dazu gehören z. B. Antioxidantien, die unser Immunsystem stärken, unsere Zellen vor freien Radikalen schützen und somit entscheidend für unser Wohlgefühl und ein jugendliches Aussehen sind. Es lohnt sich also durchaus, ätherische Öle in den täglichen Speiseplan einzubauen, zumal sie als konzentrierte Pflanzenextrakte in nur sehr geringen Mengen eingesetzt werden und somit sehr ergiebig sind.

Die Verwendung der ätherischen Öle in der Küche ist denkbar einfach: In der Regel reichen schon 1-4 Tropfen auf 250-500 ml Flüssigkeit aus. Dabei kannst Du die ätherischen Öle zum einen als Ersatz für die entsprechenden Gewürze oder Kräuter verwenden. Das ist sehr praktisch, wenn es mal schnell gehen muss und Du plötzlich merkst, dass z. B. der Basilikumstrauch aus dem Supermarkt sich so gar nicht von Deinem grünen Daumen hat beindrucken lassen (Versuch Nr. 1274?). Zum anderen eignen sich ätherische Öle auch als Ergänzung zu den schon verwendeten Gewürzen in einem Gericht. So kannst Du neue Geschmacksintensitäten herauskitzeln und ohne Konsistenzverlust mit verschiedenen Geschmacksrichtungen experimentieren. Beachte dabei nur, dass ätherische Öle ausschließlich fettlöslich sind. Sie sollten also stets zusammen mit Speisefetten- oder ölen bzw. fett- und ölhaltigen Zutaten wie Butter, Pflanzenöle, Schmand, Joghurt, Frischkäse etc. gemischt werden.

Für die Wahl Deiner ätherischen Küchenöle solltest Du in ganz besonderem Maße auf eine gute Qualität achten. Schonend hergestellt, naturrein und ohne chemische Zusätze sollten sie sein. Schließlich gelangen sie mit dem Essen in Deinen Körper – da sollte der Qualitätsanspruch schon hoch sein. Wenn Du übrigens wissen willst, woran Du ein gutes ätherisches Öl erkennst, dann wirf doch mal einen Blick in unseren Öl-Wiki. Hier haben wir für Dich die wichtigsten Informationen zu den Ölen aus unserem Shop zusammengetragen.

Ätherische Öle zum Kochen Rosmarin öl

Ansonsten gilt bei der Verwendung von ätherischen Ölen in der Küche: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht…oder in unserem Fall zumindest so ähnlich. Im Klartext heißt das: Du kannst all die ätherischen Öle zum Kochen und Backen verwenden, die aus essbaren Pflanzenteilen gewonnen werden. Ab hier ist alles Weitere Geschmackssache. Wenn Du weißt, dass Du ein spezifisches Gewürz nicht magst oder wenn Du gar allergisch reagierst auf bestimmte Kräuter oder Früchte, dann solltest Du die entsprechenden ätherischen Öle am besten auch meiden. Statt dessen kannst Du zunächst vertraute Lieblingsaromen in Ölform ausprobieren. Und wer weiß? Vielleicht packt Dich schon bald die Experimentierfreude und Du bekommst Lust auf etwas ganz Neues und Ausgefallenes. In jedem Fall wirst Du in unserem Shop schnell fündig. Denn die Palette an ätherischen Ölen ist so bunt wie unsere Pflanzenwelt.

Wenn Du auf den Geschmack gekommen bist und jetzt nach inspirierenden Ideen suchst, um die kulinarische Vielfalt unserer ätherischen Öle auch in Deiner Küche zu erleben, dann haben wir einige Rezepte für Dich zusammengetragen, die garantiert ein Genuss sein werden:

 

Sommerlicher Orangen-Erdbeer-Eistee

Orangen WikiZutaten (4 Personen): 3 Orangen, 500 g Erdbeeren, 1,25 l abgekühlter ungesüßter Tee (grüner oder weißer Tee), Wildes Orangenöl, Eiswürfel

Die Orangen schälen, zusammen mit den geputzten Erdbeeren in einen Entsafter geben und den Saft kalt stellen. Anschließend den Tee, den Saft und 1 – 2 Tropfen des Wilden Orangenöls in ein Gefäß geben und gut vermischen. Zum Servieren Eiswürfel in hohe Gläser geben und mit der Saft-Tee-Mischung auffüllen. Je nach Lust und Laune mit einer Erdbeerscheibe oder einem Orangenschalenstreifen dekorieren und eisgekühlt genießen.

 

Pesto mit Basilikumöl

basilikum pesto mit ätherischen ölenZutaten (4 Personen): ca. 20 frische Basilikumblätter, 100 ml gutes Olivenöl, 40 g Pinienkerne, 1 – 3 Tropfen Basilikumöl, 25 g geriebener Parmesan, 25 g geriebener Pecorino, Salz

Basilikum, Pinienkerne, Olivenöl, Salz und das Basilikumöl in einem Mixer pürieren oder in einem Mörser zerkleinern. Anschließen den Käse zugeben und alles zu einer homogenen Masse vermengen.

Das frische grün leuchtende Pesto passt hervorragend als Pastasauce, zu Eiergerichten oder auch Räucherlachs.

 

 

Mozzarella-Gratin mit Salbeiöl

Zutaten (6 Förmchen): 250 g Mozzarella, 100 g getrocknete Tomaten, 3 EL Schmand oder Crème fraîche, 1 – 3 Tropfen ätherisches Salbeiöl, 2 EL geriebener Parmesan oder Pecorino, Pfeffer

Mozzarella und getrocknete Tomaten in Stücke schneiden und auf 6 ofenfeste und gefettete Förmchen verteilen. Schmand oder Crème fraîche, Salbeiöl sowie Käse vermenge und mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Die Masse über der Mozzarella-Tomaten-Mischung auf die Förmchen verteilen und alles im Ofen auf oberster Stufe wenige Minute überbacken bis der Käse geschmolzen ist und eine leichte Kruste hat.

 

Avocado-Grapefruit-Salat

Zutaten (4 Personen): 2 Grapefruit, 1 reife Avocado, 200 g Brunnenkresse, 1 EL Zitronensaft, 3 EL gutes Olivenöl, 2 – 3 Tropfen Green Mandarin Öl, Salz, Pfeffer

Die Grapefruit schälen und die Fruchtfiles herauslösen. Den heraustretenden Grapefruitsaft dabei auffangen. Die Avocado halbieren und in 2 cm dicke Streifen schneiden. Grapefruitfilets, Avocadostreifen und Brunnenkresse in einer Schüssel vermischen. Den aufgefangenen Grapefruitsaft, den Zitronensaft, das Olivenöl und das Green Mandarin Öl zusammen mit einer guten Prise Salz und etwas gemahlenem Pfeffer zu einem Dressing verrühren. Vor dem Servieren das Dressing auf den Salat geben, alles gut vermengen und auf Tellern anrichten.

 

Goldene Milch

Zutaten (1 Person): 150 ml Kokosmilch, 200 ml Hafer- oder Mandelmilch, 1 Tropfen Ingweröl, ½ TL Zimt, ½ TL Kardamom, etwas frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 1-2 EL Honig

Alle Zutaten in einem Mixer verrühren und vorsichtig in einem Topf erwärmen (nicht kochen!). Anschließen mit einem Pürierstab kürz aufschäumen, in eine hohe Tasse geben und genießen.

 

Rucola-Pilz-Omelett mit Roquefort und Thymianöl

Zutaten (1 Person): 40 g Kokosöl, 100 g Pilze nach Wahl, 3 Eier, Salz, Pfeffer, 50 g geriebener Parmesan oder Pecorino, 50 g Rucola, 50 g Roquefort, 1 Tropfen Thymianöl

30 g Kokosöl in einer Pfanne zergehen lassen, die Pilze darin ca. 5 Minuten scharf anbraten und aus der Pfanne nehmen. Die Eier trenne. Die Eigelbe mit dem Thymianöl, einer Prise Salz und etwas gemahlenem Pfeffer verquirlen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steifschlagen und zusammen mit dem Parmesan oder Pecorino vorsichtig unter die Eigelbe heben. Pilze sowie den Rucola zugeben und nochmals alles vorsichtig vermengen. Dann das restliche Kokosöl in einer Pfanne erhitzen, die Omelettmasse hineingießen und bei mittlerer Hitze 1-2 Minuten von unten stocken lassen. Anschließend den Roquefort in Stücken darauf verteilen und im Ofen auf oberster Stufe für einige Minuten unter dem Grill auch von oben stocken lassen. Das Omelett einmal falten und auf einem Teller anrichten.

 

Aprikosen-Crumble mit Rosmarinöl

Zutaten (4 Personen): 200 g Mehl, 150 g Zucker, 40 g grobe Haferflocken, 1 Päckchen natürliches Bourbon-Vanille Aroma, 40 g Kürbis- oder Pinienkerne, Salz, 125 g gekühlte Butter, 750 g Aprikosen, 1 gestrichener EL Speisestärke, 2-1 – 2 Tropfen Rosmarinöl

Mehl, 100 g des Zuckers, Haferflocken, Vanille Aroma, die Kerne und eine Prise Salz vermengen. Die kalte Butter in kleinen Flocken zugeben, alles zu Streuseln bröseln und kalt stellen. Die entsteinten und geviertelten Aprikosen mit dem übrigen Zucker, der Stärke und dem Rosmarinöl vermischen, in eine gefettete Auflaufform geben und die Streusel darauf verteilen. Alles bei 200 Grad (Umluft: 180 Grad) im vorgewärmten Backofen auf mittlerer Stufe backen bis die Streusel eine goldgelbe Farbe annehmen. Etwas abkühlen lassen und warm servieren.

Diese Rezepte sollen Dir einen kleinen Einblick liefern in die vielfältigen und spannenden Einsatzmöglichkeit von ätherischen Ölen in der Küche. Du kannst sie aber auch als Anreiz nehmen, um Dir eigene Rezepte und verrückte Kreationen auszudenken. Trau Dich! Sei bei der Anwendung ätherischer Öle aber immer vorsichtig – weniger ist hier absolut mehr und oft reicht schon ein Tropfen aus, um das gewünschte Geschmackserlebnis zu erzielen.

Und falls Du Dir nicht sicher bist, welche Öle Du als erstes ausprobieren sollst, oder Dich bei der großen Auswahl nicht so gut entscheiden kannst, dann empfehlen wir Dir für den Anfang die Klassiker Thymian-, Oregano-, Rosmarin– und Basilikumöl. Wenn Du eher die asiatische Küche bevorzugst, dann wären vielleicht Ingwer– und Koriandersamenöl genau das Richtige für Dich. Und alle Fruchtigen und Süßen unter euch sollten unbedingt mal Wilde Orange, Green Mandarin und Rose ausprobieren. Diese ätherischen Ölen werden Dir nicht nur nützliche Küchenhelfer sein, sondern auch ganz neue Genusswelten offenbaren.

Deine

Janine & Emilia