Pfefferminze – Cooler Allrounder mit großer Wirkung

Pfefferminzöl wird meistens als ein eher unscheinbares Öl wahrgenommen, das sofort mit Alltagsprodukten wie Zahnpasta und Kaugummi assoziiert wird. Doch dieses Vorurteil wird dem frischen Öl der pelzigen, grasgrünen Pfefferminzpflanze bei weitem nicht gerecht. Seine einzigartige kühlende Wirkung macht es zu einem wertvollen Begleiter an heißen Tagen, zu einem perfekten Zusatz für Sportmassageöle und, was viele gar nicht wissen, zu den besten natürlichen Schmerztherapeutika, die wir kennen.

„Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze samt und sonders zu nennen vermöchte, so müßte er gleich auch wissen, wie viele Fische im Roten Meer wohl schwimmen, oder wie viele Funken Vulkanus, der Schmelzgott von Lemnos, schickt in die Lüfte empor aus den riesigen Essen des Aetna.“

Walafried Strabo

Inhalt

Pfefferminze – Von den Göttern verraten, von den Menschen geliebt

Wer hätte gedacht, dass ein Strauß Minze so bunt sein kann?

Pfefferminzöl – Das musst Du beachten, um Deinen Minz-Favoriten auszusuchen

Ein kühles Wunder mit einem großen Geheimnis – die Wirkung der Pfefferminze

Anwendungsmöglichkeiten und -tipps für das Pfefferminzöl

Janine von Lebens Geist zur Pfefferminz

Pfefferminz ist für mich ein wichtiger täglicher Begleiter. Bei leichten Kopfschmerzen massiere ich mir einen Tropfen Pfefferminze in die Schläfen ein und auf den Nacken – da wo meist die Verspannung sitzt. Das verschafft mir schnelle Linderung. Außerdem nutze ich Pfefferminzöl gerne als Ersatz für Pfefferminzbonbons und Kaugummies – am liebsten in Form der dōTERRA Beadlets. Das sorgt nicht nur für einen frischen Atem, sondern macht auch noch wach und frisch. Ideal für das Mittagstief oder einfach zwischendurch.

Pfefferminz Wiki

Name Pfefferminze; engl. Peppermint
Botanischer Name Mentha piperita
Beschreibung farblose bis leicht gelbliche ölige Flüssigkeit
Chemie Menthol (35-45%), Menthon (15-20%), Menthylacetat (3-5%), Neomenthol (2,5-3,5%), Isomenthol (3%), 1,8-Cineol, Limonen, Beta-Pinen, Beta-Caryophyllen
Gewinnung / Anbau Marokko, Argentinien, USA, Bulgarien, Italien
Charakteristik balsamisch, süßlich-scharf, mit einem erst wärmenden, dann merklich kühlen Effekt auf die Atemwege und einer leicht zitronigen Note
Wirkung schmerzlindernd, kühlend, schwach antibakteriell und antifungal, fördert die Sekretion von Magensäften und Gallenflüssigkeit
Chakra Hals- & Stirnchakra
Nebenwirkungen Keine bekannt

Pfefferminze – Von den Göttern verraten, von den Menschen geliebt

So unscheinbar die Pfefferminze, botanisch „Mentha piperita“ genannt, auch daherkommt, sie ist eine der faszinierendsten Pflanzen in der Welt der Kräuter und Aromen. Schon seit Jahrhunderten wird sie für ihre vielfältigen Verwendungszwecke geschätzt. Ursprünglich in Süd-Europa und dem Nahen Osten heimisch, finden wir die Pfefferminze, die ganz vertraut auch einfach nur Minze genannt wird, heute in Gärten, Küchen und Medizinschränken auf der ganzen Welt.

Laut den alten Griechen verdank sie ihre Entstehung einer tragischen Verkettung von Ereignissen, durch die eine Nymphe zum Spielball der Götter wurde: Minthe, die Tochter des höllischen Flussgottes Kokytos, soll von so großer Schönheit gewesen sein, dass sich selbst Hades, der Gott der Unterwelt in sie verliebte. Aus Eifersucht soll sie Persephone, die Gemahlin Hadesʼ, dafür in Stücke gerissen haben. Die Einzelteile ihres Körpers wurden verstreut. Doch dort wo sie landeten, wuchsen in Erinnerung an Minthe die ersten Pfefferminzpflanzen – so süß wie die Liebe und zugleich so scharf wie der Trennungsschmerz duftend.

Doch es war nicht nur die griechische Mythologie, die die Pfefferminze in die Geschichte einwob. Schon im alten Ägypten wurde sie als Heilkraut und als Zugabe zu Bädern geschätzt. Die Ägypter kannten ihre erfrischenden und anregenden Eigenschaften und nutzten sie wohl auch zur Linderung von Verdauungsbeschwerden. Die Römer liebten besonders ihre kulinarische Vielseitigkeit und ihren vitalisierenden kühlen Duft. Sie waren es schließlich, die die Minze auf ihren Feldzügen und durch Handel auch in den Norden Europas brachten. Seitdem breitete sich diese strauchige Pflanze mit ihren samtigen Blättern überall auf der Welt aus und wurde zu einem festen Bestandteil in unseren Küchen, der Medizin und der Schönheitspflege.

Spätestens seit dem 19. und 20. Jahrhundert sind schließlich auch die wertvollen gesundheitlichen Wirkungen des Pfefferminzöles in den Fokus der modernen Medizin gerückt. Die darin enthaltenen Stoffe wie das Menthol z. B. gelten als besonders vielversprechende und inzwischen auch bewerte Kandidaten auf der Suche nach natürlichen Schmerzlinderungspräparaten und verdauungsregulierenden Mitteln.

Doch damit nicht genug: Die Minze hat nicht nur eine reiche Geschichte und nützliche Geheimnisse, die es noch zu entdecken gilt. Sie ist auch bei weitem nicht so unscheinbar, wie man auf den ersten Blick vielleicht annimmt.

 

Wer hätte gedacht, dass ein Strauß Minze so bunt sein kann?

Die Pfefferminze ist eine Wasser liebende Pflanze. Sie kommt in der freien Natur also meistens in feuchten Lebensräumen vor und gedeiht am besten in Moorböden, in der Nähe von Flüssen und anderen Süßwasserquellen.

Sie ist eine sog. Staudenpflanze, breitet sich also nah am Boden teppichartig über oben- und unterirdische Ausläufer aus. Wenn die Bedingungen stimmen, bilden die Pflanzen von Juli bis September hübsche rosa bis lilafarbene Blüten aus.

Die wertvollen Öle, für die die Minze so berühmt ist, die befinden sich ausschließlich in ihren Blättern. Und hier gibt es je nach Sorte große Unterschiede sowohl im äußerlichen Erscheinungsbild, als auch in den Duftnuancen, die sich teilweise im Namen der vielen Ausprägungen der Mentha piperita spiegeln:

Die süß-duftende Candymint erkennst Du beispielsweise an ihren roten Stängeln. Die Chocolate Mint öffnet ihre Blüten von unten nach oben und erinnert im Geschmack an dunkle Schokolade mit Minz-Creme. Die Citrata-Gruppe enthält mehrere Mentha piperita-Sorten, die glatte sehr aromatische Blätter mit einem Zitrusaroma ausgebildet haben. Dazu gehören z. B. die Eau de Cologne Minze, die Grapefruit-Minze, die Lemon- und die Orangen-Minze.

Diese Vielfalt macht deutlich, dass man auch bei Pfefferminzöl und seinen verschiedenen Nuancen mit enormen Unterschieden rechnen muss, die sowohl sortenbedingt sein können, als auch vom Anbaustandort und dem Extraktionsverfahren abhängen.

 

Pfefferminzöl – Das musst Du beachten, um Deinen Minz-Favoriten auszusuchen

Die Qualität eines Pfefferminzöls kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie Anbau, Ernte, Extraktionsverfahren und Lagerung. Du solltest zunächst darauf achten, dass das Öl Deiner Wahl durch die schonende Methode der Wasserdampfdestillation gewonnen wird. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und Du kannst die volle Power der Pfefferminzpflanze nutzen.

Natürlich muss das Öl dann auch tatsächlich aus der Pfefferminze (Mentha piperita) selbst und nicht irgendeiner anderen Minzart extrahiert worden sein. Denn die Eigenschaften und Wirkungen der Pfefferminze sind einzigartig und lassen sich im selben Maß nicht mit anderen Ölen ersetzen.

Ein qualitativ hochwertiges Pfefferminzöl sollte einen angemessenen Anteil an Menthol und Menthon enthalten. Diese beiden Hauptkomponenten tragen zum charakteristischen Duft und den kühlenden Eigenschaften des Öls bei. Wie intensiv diese dann sind und wie ausbalanciert das Öl in seinem Aroma ist, entscheidet sich schließlich durch das Anbaugebiet und die Herkunft der Pfefferminzpflanzen. Hier sollte man am besten den eigenen Geschmack entscheiden lassen. Denn was für den einen zu pfeffrig ist, ist für den anderen gerade mild genug.

Ganz besonders wichtig ist aber, dass Dein Öl vollkommen frei von Verunreinigungen, Pestizidrückständen und synthetischen Zusatzstoffen sein muss. Ätherische Öle sollten naturrein und unverfälscht sein, um ihre therapeutischen Eigenschaften richtig entfalten zu können.

Ätherische Öle sind grundsätzlich licht-, temperatur- und luftempfindlich, daher solltest Du beim Kauf darauf achten, dass Dein Öl in einer dunklen Glasflasche mit einem verschließbaren Tropfenaufsatz oder einer Pipette geliefert wird. Zu Hause empfiehlt es sich dann das Öl an einem dunklen und kühlen Ort zu lagern.

Ein kühles Wunder mit einem großen Geheimnis – die Wirkung der Pfefferminze

Die Pfefferminze wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2004 gekürt. Und das nicht um sonst: Ihr Einsatz bei Magen-Darm-Beschwerden sowie als beliebtes Erkältungsmittel ist allseits gut bekannt. So wirkt sie nicht nur beruhigend und verdauungsfördernd, sondern hat auch einen nachweisbaren antibakteriellen und antifungalen Effekt.

Doch wusstes Du, dass das süß-scharf duftenden Öl der Minze auch hervorragend gegen Kopfschmerzen hilft? SchmerztherapeutInnen haben inzwischen erkannt, dass Pfefferminzöl ebenso wie Rosenöl selbst bei Migräneanfällen ähnlich schmerzlindern ist, wie chemische Präparate. Da überlegt man besser zweimal, ob man das nächste Mal eine Pille einwirft oder doch liebe das Fläschchen mit dem Pfefferminzöl zückt.

Wofür das Öl allerdings besonders bekannt ist, ist seine kühlende und erfrischende Wirkung. Daher finden wir es auch häufig als Zusatz von Haut- und Zahnpflegeprodukten sowie in kühlenden Sportsalben. Quelle des kühlen Hauchs ist das Menthol, das die kälteempfindlichen TRPM8-Rezeptoren in unser Haut aktiviert und bei äußerlicher Anwendung Muskel- und Nervenschmerzen sowie Juckreiz und Schweregefühl in den Beinen lindern kann.

Eine ganz besondere Eigenschaft der Pfefferminzpflanzen, mit der wir im Privathaushalt aber in der Regel nicht viel anfangen können, ist, dass sie zur Phytosanierung eingesetzt werden können. D. h. dass sie in der Lage sind, radioaktiv kontaminierte Böden zu reinigen, weil ihre Wurzeln erfolgreich Radium bioakkumulieren können. Wer hätte das gedacht, nicht wahr?

Anwendungsmöglichkeiten und -tipps für das Pfefferminzöl

In seiner Anwendung ist das Pfefferminzöl sehr vielseitig und kann für eine breite Palette von Beschwerden und Maßnahmen genutzt werden.

In der Aromatherapie wird Pfefferminze z. B. sehr gerne in einem Diffuser verwendet, um den Raum mit einem erfrischenden Duft zu füllen. Ihr belebender Geruch kann die Stimmung heben, die Konzentration steigern und dabei helfen, in stressigen Momente mehr Ruhe zu finden. Hier reichen schon 3-4 Tropen des Öls aus und es kann losgehen.

Die Inhalation von Pfefferminzöl-Dämpfen kann zudem die Atemwege öffnen und die Atmung erleichtern. Besonders bei Erkältungen, Nasenverstopfung oder Atemwegsbeschwerden kannst Du 3-4 Tropfen Pfefferminzöl in eine Schüssel mit mäßig heißem Wasser geben und für 15-20 Minuten den warmen Dampf inhalieren. Das befreit nicht nur, sondern schenkt entzündeten Nasen und Rachen zudem ein wohltuendes kühles Gefühl.

Wenn Du häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne leidest, dann ist Pfefferminzöl genau das richtige für Dich. Einige Tropfen davon, verdünnt mit einem Trägeröl wie Mandel- oder Kokosöl, können sanft auf die Schläfen und den Nacken aufgetragen werden, um Kopfschmerzen zu lindern. Das Menthol im Öl hilft dabei, die Blutgefäße zu erweitern und die Durchblutung zu fördern. Ich persönlich bevorzuge eine 1-1-Mischung aus Pfefferminz- und Rosenöl. Sie ist nicht nur sehr effektiv gegen Kopfschmerzen, sondern ergibt auch noch einen ungemein angenehmen Duft, der bei mir Ruhe und Gelassenheit erzeugt.

Bei Verdauungsbeschwerden kann das Pfefferminzöl sehr bequem in Kapseln eingenommen werden. Alternativ kannst Du aber auch 1-2 Tropfen in ein Glas lauwarmes Wasser geben und in kleinen Schlucken trinken. Das kann zur Linderung von Magenverstimmungen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden beitragen.

Ein wahrer Segen ist Pfefferminzöl, wenn es um Abkühlung geht. Ob nun Hautirritationen, Insektenstichen oder Juckreiz, Muskelverspannungen oder im Kampf mit der Sommerhitze, das Öl der Pfefferminze ist einfach dafür die ideale Lösung. Dazu kann es verdünnt in einem Trägeröl oder einer Creme direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden oder in einem erfrischenden Spray verdünnt werden. 3-4 Tropfen reichen in der Regel schon aus und das Öl kann seine wohltuende, kühlende und beruhigende Wirkung entfalten.

Wenn Du mehr an den coolen Eigenschaften des Pfefferminzöls interessiert bist und wissen willst, welche weiteren ätherischen Öle außerdem mit einem Cooling-Effekt trumpfen können, dann schau doch mal in unseren Blogbeitrag „Coole Aromen – Ätherische Öle für einen Frischekick an heißen Tagen“. In diesem Sinne: Lass dich erfrischen!

ACHTUNG: Pfefferminzöl auf keinen Fall bei Kleinkindern und Tieren verwenden. Auch während des Stillens soll Pfefferminzöl nicht verwendet werden, da es abstillend wirken kann.