Die Welt der ätherischen Öle ist bunt und vielseitig. Die Natur schenkt uns farbenfrohe Blüten, würzige Harze und aromatische Hölzer, die eine Fülle von unterschiedlichen Aromen mit unterschiedlichen Effekten haben.

Darunter befindet sich auch eine ganz besondere Gruppe von Ölen, die neben ihren aromatischen Wirkungen auch noch eine weitere sensorische Eigenschaft aufweisen. Die Rede ist von Pflanzenextrakten, die neben diversen heilenden Fähigkeiten auch einen kühlen Effekt auf der Haut erzeugen können.

Diese erfrischenden und belebenden Öle werden aus verschiedenen Pflanzen gewonnen und können vielfältig verwendet werden, um Körper und Geist an heißen Tagen oder in stressigen Momenten zu beruhigen. In diesem Beitrag erfährst Du,

  • wie dieser Cooling-Effekt zustande kommt,
  • welche Öle aus dieser Gruppe besonders herausstechen
  • und wie Du sie für eine extra Portion Frische nutzen kannst.

 

Die Vielfalt der kühlenden ätherischen Öle

Du kennst ihn von Minzbonbons, Kaugummis, vielen Zahncremes, vielleicht auch vom Pfefferminzlikör oder bestimmten Salben – diesen unvergleichlichen Frische-Effekt. Eine angenehme Kühle, die sich in Deinem Mund oder auf Deiner Haut ausbreitet und Dich unter Umständen sogar frösteln lassen kann. Diese Wirkung erzeugen bestimmte Stoffe, die wir in ganz besonderen Pflanzen finden können.

Dazu gehört zum Beispiel der Eukalyptusbaum (auch ‚Blauer Eukalyptus‘ genannt). Das aus seinen Blättern gewonnene Öl ist für sein klares, luftiges Aroma bekannt, das leicht an Kampfer erinnert. Es kann helfen, die Atemwege zu befreien und ist daher oft in Produkten zur Unterstützung der Atemwegsgesundheit zu finden. Schon die Aborigines nutzten das kühlende und antibakteriell wirkende Eukalyptusöl zur Behandlung von Erkältungssymptomen, Fieber und Muskelschmerzen.

Ein deutlich weniger bekannter Verwandter des Eukalyptus ist der Zitronen-Eukalyptus. Abgesehen davon, dass sich die beiden Bäume durch die Beschaffenheit ihrer Rinden unterscheiden (die Eukalyptusrinde ist geflockt, während der Zitronen-Eukalyptus eine glatte Rinde hat), bewegen sich auch ihre ätherischen Öle in verschiedenen Duft- und Wirkspektren. So sind die kühlenden Eigenschaften des Eukalyptus zwar stärker, dafür kann das Zitronen-Eukalyptus-Öl aber mit einem herrlichen Duft nach frisch geriebener Zitronenschale trumpfen.

Auch das beliebte Lavendelöl gehört zu den coolen Ölen. Das intensiv blumig und würzig-scharf duftende Öl wird aus den hübschen violetten Blüten des Lavendels gewonnen und ist sehr vielseitig einsetzbar. Sein Duft wirkt beruhigend und kann helfen, Spannungen abzubauen, den Schlaf zu verbessern und Hautirritationen zu lindern. Die kühlende Wirkung des Lavendelöls ist sehr dezent, doch wird sie hervorragend ergänzt durch den erdenden Duft des Öls. (Mehr zum Lavendelöl findest Du in unserem Öl-Wiki.)

Die Zitronenmelisse ist eine Pflanze, die ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt und äußerlich sehr der Pfefferminze ähnelt. Das Zitronenmelissenöl hat jedoch im Gegensatz zur süß-scharfen Pfefferminze einen, wie der Name schon sagt, deutlich zitronigen, spritzigen Duft und gehört zu den wertvollsten ätherischen Ölen, die wir kennen. Das Öl der Zitronenmelisse hat einen sanft kühlenden Effekt und kann damit beruhigend auf die Nerven wirken. Es wird oft zur Entspannung und zur Förderung einer positiven Stimmung sowie bei Schlafstörungen verwendet.

Doch die wohl bekannteste Pflanze mit kühlenden Eigenschaften, ist – und das vollkommen zurecht – die Pfefferminze. Voller natürlicher Heilkräfte dient sie uns schon seit Jahrhunderten als ein erprobtes Mittel bei Erkältungen, Fieber, Husten und Schnupfen. Ihre Geschichte ist faszinierend und ihre besonderen Wirkungen auf den menschlichen Körper und in der Natur haben wir gerade erst begonnen, zu entdecken. Das ätherische Pfefferminzöl hat einen sehr stark kühlenden Effekt, der durch den frischen Duft des Öls auch aromatisch unterstützt wird. Daher ist es besonders gut geeignet, wenn es um innere und äußere Abkühlung geht. (Mehr Information zu den Eigenschaften der Pfefferminze und ihrem Öl gibt es in unserem Öl-Wiki.)

Übrigens gibt es auch eine Ölmischung, die einige dieser kühlenden Öle kombiniert: Die dōTERRA Air™ – Clear Blend. Diese minzig-zitronig duftende Mischung wirkt angenehm kühlend auf Deiner Haut und lässt tief durchatmen. Sie enthält die ätherischen Öle aus Lorbeerblättern, der Pfefferminze, dem Eukalyptus, aus Melaleucablättern, der Zitronenschale sowie aus Ravensarablättern und Kardamomsamen – eine Wohltat für gereizte Atemwege und ein schweres Gemüt.

Ätherische Öle mit Frischekick 

Das Geheimnis des kühlen Hauchs: Wie der Cooling-Effekt entsteht und wie wir ihn einsetzen können

Die kühlende Wirkung ätherischer Öle beruht auf ihrer besonders hohen Konzentration an ganz speziellen Verbindungen. Dazu gehören etwa das Menthol oder das Eucalyptol. Diese Stoffe wirken direkt an den Kälte-Menthol-Rezeptoren in unserer Haut (TRPM8) und erzeugen so ein kühles Empfinden, wenn sie damit in Berührung kommen.

In der Medizin wird Menthol daher häufig in Salben gegen Hautirritationen, Juckreiz, bei Verbrennungen und Insektenstichen verwendet. Wenn es eingeatmet wird, entsteht diese Wirkung auch in der Nase, so dass wir das Gefühl haben, leichter und freier atmen zu können. Zudem hat Menthol eine lokal betäubende Wirkung, da es in unserer Haut die spannungsabhängigen Natriumkanäle Nav1.8 und NAv1.9 blockiert.

Eucalyptol (oder 1,8-Cineol genannt) wird vermehrt in der Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen eingesetzt, weil es neben seinem kühlen Effekt auch schleimlösend und bakterizid wirkt.

Der entscheidende Punkt ist aber, dass die kühlenden Bestandteile ätherischer Öle unsere Haut nicht tatsächlich auskühlen, sondern sie nur kühler scheinen lassen. Das ist vor allem bei hohen Temperaturen im Sommer  ein Vorteil. Denn im Gegensatz zu einer Abkühlung mit Wasser, mit Eis oder einem kalten Getränk können uns coole Öle ganz natürlich erfrischen, ohne unsere Haut auszutrocknen oder ungesunde Temperaurgefälle im Körper auszulösen.

In Kombination mit ihren verschiedenen anderen positiven Eigenschaften ergibt sich so eine ganze Reihe von Anwendungsmöglichkeiten für diese kühlen Wunder:

  1. Hautpflege und -beruhigung: Neben ihrer kühlenden Wirkung können die ätherischen Öle der Pfefferminze und des Eukalyptus z. B. auch einen reinigenden und heilungsunterstützenden Effekt auf unserer Haut haben. Beide Öle zeigen nachweislich antibakterielle, fungizide und entzündungshemmende Aktivitäten, was auch der Grund dafür ist, dass der Eukalyptus und die Pfefferminze als Top-Heilpflanzen bei Erkältungsbeschwerden, aber auch bei Verbrennungen, Insektenstichen, Hautentzündungen aller Art sowie bei Rheuma gelten.
  2. Energy-Booster: Nicht zu verkennen ist ebenso die psychische und die emotionale Wirkung der kühlenden Öle. Ob nun die spritzige Zitronenmelisse, die belebende Pfefferminze oder der klärende Eukalyptus – der erfrischende Duft ihrer ätherischen Öle kann Energie und Konzentration steigern. Das macht sie zu großartigen Begleitern an langen Arbeitstagen, auf Reisen und während der heißen Sommermonate.
  3. Schmerzlinderung: Besonders das Pfefferminzöl ist ein echter Geheimtipp, wenn es um Kopfschmerzen und Migräne geht. Die Forschung hat gezeigt, dass eine topische Anwendung von Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen nachweislich Erleichterung bringen kann. Denn das darin enthaltene Menthol erweitert die Blutgefäße und fördert so die Durchblutung. Eine Anwendung mit Pfefferminzöl hat sich damit in vielen Fällen als ähnlich wirkungsvoll gezeigt, wie die Einnahme von chemischen Schmerzmitteln.
  4. Unterstützung der Atemwege: Eukalyptusöl und andere ätherische Öle mit klaren, frischen Aromen können dazu beitragen, verstopfte Atemwege zu öffnen und das Atmen so zu erleichtern. Zudem bietet der kühlende Effekt von Eukalyptusöl Linderung für gereizte Atemwege. Genau diese Eigenschaft der kühlenden Öle macht sich auch die dōTERRA-Mischung Air™ – Clear Blend zu nutze. Sie verbindet unter anderem das aromatische Öl des Eukalyptus mit dem süß-scharfen Pfefferminzöl und zitronigen Noten zu einer anregenden Duftkomposition, die Dich tief durchatmen lässt.
  5. Stressabbau und Entspannung: Kühlende ätherische Öle wie Lavendel und Zitronenmelisse können hingegen dazu beitragen, Stress abzubauen, die Nerven zu beruhigen und eine positive Stimmung zu fördern. Lavendelöl hat ausgleichende Eigenschaften und wird auch in der Schulmedizin vermehrt zur  Reduzierung von Angstzuständen und Schlaflosigkeit eingesetzt. Das Öl der Zitronenmelisse ist weniger bekannt, hat aber einen sehr harmonisierenden Effekt auf den Kreislauf und sorgt ebenfalls für ruhige Nächte. Zudem hat es eine antimikrobielle und antivirale Wirkung und kann daher sogar bei der Behandlung von Herpes simplex unterstützen.

 

Frischekick im Sommer mit ätherischen ölen

Kühlende Öle – Tipps und Anwendungsmöglichkeiten

Die Anwendung kühlender ätherischer Öle ist so vielfältig wie die Öle selbst. Daher konzentrieren wir uns hier auf die aus unserer Sicht wichtigsten zwei Bereiche: Abkühlung und Schmerzlinderung.

Wenn Du häufig mit Kopfschmerzen zu kämpfen hast, dann empfehlen wir Dir vor allem das Pfefferminzöl: 3-4 Tropfen mit einem Basisöl vermischen und direkt auf Schläfen und Nacken auftragen. Als Trägeröle bieten sich hier besonders Kokos- und Olivenöl an, da beide ebenfalls eher kühlend auf den Körper wirken. Dabei kannst Du das Pfefferminzöl auch mit anderen Ölen kombinieren, um so z. B. eine blumige oder zitronige Note hinzuzufügen. Wir empfehlen besonders eine Mischung aus je 2 Tropfen Pfefferminz- und Rosenöl. Das ergibt einen ganz leichten, kühlen Duft, der zusätzlich zu seiner schmerzlindernden Wirkung einfach nur bezaubernd ist.

Wer unter müden und schweren Beinen leidet, für den haben wir den perfekten Tipp: Einige Tropfen Pfefferminz- und/oder Eukalyptusöl in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Darin ein Tuch tränken und auf die Beine auflegen. Diese dabei nach Möglichkeit hochlegen. Sobald sich das Tuch erwärmt, die Prozedur einfach wiederholen.

Die Öle der Pfefferminze und des Eukalyptusbaumes helfen in Kombination wie auch einzeln sehr gut bei Muskelschmerzen. Dazu kannst Du einfach ein Massageöl daraus herstellen und die entsprechenden Körperpartien damit massieren. Eine Anleitung, wie Du ganz einfach zu Hause Dein individuelles Massageöl selbst herstellen kannst, findest Du z. B. in unserem Blogbeitrag „Mix relax – wohltuende Massageöle ganz leicht selbst gemacht“. Hier gibt es auch spannende Rezeptvorschläge, mit denen jede Massage zu einem wahren Erlebnis wird.

Für alle Hitze- und Sonnengeplagten unter uns ist das Pfefferminzöl, besonders in Ergänzung mit dem Öl der Zitronenmelisse, ein wahrer Lebensretter: 3-4 Tropfen dieser ätherischen Öle ergeben mit etwas Wasser ein hervorragendes Körperspray, dass sich auch unterwegs sehr gut einsetzen lässt. Wer den Frische-Kick noch steigern möchte, der kann das Spray vor der Anwendung für einige Stunden in den Kühlschrank legen.

Tipp von uns: Wer zusätzlich nach einem Mittel gegen zu starkes Schwitzen sucht, der kann auch einige Tropfen Salbei– oder Teebaumöl am beste mit dem Zitronenmelissenöl kombinieren. Sowohl Salbei- als auch Teebaumöl wirken sich reduzierend auf die Schweißbildung aus und die Zitronenmelisse verleiht der Mischung zusätzlich eine fruchtig-spritzige Note.

Interessant ist auch die Wirkung der kühlenden Öle von Innen. So ist ein lauwarmer Tee mit 1-2 Tropfen Pfefferminz- oder Zitronenmelissenöl an heißen Tagen deutlich effektiver und erfrischender als jedes Kaltgetränk oder Eiscreme. Denn letztere bringen vielleicht im ersten Augenblick Erleichterung. Doch schon nach kurzer Zeit kehrt sich der Effekt um, weil sie ein zu starkes Temperaturgefälle zwischen dem Körperinneren und der warmen Luft außerhalb erzeugen. Genau das versucht der Körper dann auszugleichen und beginnt selbst Wärme zu produzieren. Anstatt die Körpertemperatur zu senken, führen also kalte Speisen und Getränke an warmen Tagen dazu, dass sie eher steigt. Kühlende Öle hingegen erfrischen deutlich andauernder und können dank ihrer Vielseitigkeit sowohl äußerlich wie auch innerlich angewendet werden.

Ätherische Öle mit einem Cooling-Effekt sind also eine wunderbare Möglichkeit, sich auf ganz natürliche und effektive Weise Linderung bei Hitzebeschwerden, Kopfschmerzen und verschiedenen Entzündungen zu verschaffen. Sie sind ein wahres  Geschenk der Natur. Also nutzen wir es! In diesem Sinne…

 

…stay cool

Deine

Janine & Emilia